Im Highendsektor findet man oftmals die simple Formel „viel bringt viel“. Große Trafos und/oder riesige Kondensatoren bzw. Kondensatorbänke wirken auf den Laien beeindruckend und verheißen allerbeste Performance.

Das ist die Theorie – die Praxis sieht oft anders aus. Hier kommt es nämlich auf die Auswahl der Bauteile und ihr Zusammenspiel an.

Interessanterweise wird bei Phonovorverstärkern das Thema Netzteil entweder vernachlässigt - nach dem Motto: „der Strombedarf ist so gering, da reicht ein einfaches, kleines Steckernetzteil“ oder aber man stürzt sich auf „Extreme“ wie Akkuversorgung oder gar Schaltnetzteile.

Rein theoretisch stellt eine durchdachte Akkuversorgung die bestmögliche Variante dar. Jeder negative Einfluß aus dem Versorgungsnetz wird ausgeschlossen. Allerdings altern Akkus und belasten somit die Umwelt. In der Folgezeit fallen dadurch immer wieder Folgekosten an. Zudem sind sie oftmals wegen des hohen Innenwiderstandes zu träge und müssen schnell „gemacht“ werden. Vom Platzbedarf einmal ganz zu schweigen.

Aufgrund all dieser Umstände haben wir uns für eine wartungsfreie und kompakte Variante eines Netzteils entschieden, die auch gleich mit manchen Vorurteilen aufräumt.

Am Anfang steht ein 120 Watt Trafo. Eine gnadenlose Überdimensionierung – damit werden sonst hochwertige Vorstufen oder sogar Leistungsverstärker gebaut – aber klanglich eindeutig vorteilhaft. Das Klangbild wird souveräner, entspannter und luftiger, der Hintergrund schwärzer, die Raumabbildung deutlich größer und realistischer.

In der Folge erledigen extrem schnelle Schottky-Dioden die Gleichrichtung – danach kommt eine zweistufige Siebung mittels L-C-Kette. Die Siebkapazität beträgt dabei 60.000 µF.

Alle Elkos werden zusätzlich mit kleinen MKP-Kondensatoren gebrückt. Im Ausgang des asymmetrischen, potenzialfreien Netzteils sitzt unser eigener 4,7 µF Koppelkondensator, der eine besonders schnelle Stromabgabe ermöglicht.

Zusammen mit der P 0.2 verfügt das Paket somit über eine dreistufige Spulensiebung und 78.800 µF Kapazität – und das für eine kleine Phonovorstufe mit ca. 1 W Leistungsbedarf.

Aber der klangliche Fortschritt zur exzellenten Basisvariante ist groß. Die rippelfreie Spannungsversorgung ermöglicht eine extrem homogene, holographische und auflösende Wiedergabe, frei von jeder Künstlichkeit und Unsauberkeit. Der Dynamikumfang nimmt deutlich zu. Nahezu ansatzlos werden sowohl kleinste als auch größte Impulse wiedergegeben.